Innenfilter vs. Außenfilter: Was ist besser?
Die Wahl des richtigen Filtersystems gehört zu den wichtigsten Entscheidungen bei der Einrichtung eines Aquariums. Ein optimales Filtersystem sorgt für sauberes Wasser, gesunde Fische und eine blühende Unterwasserlandschaft. Die zwei beliebtesten Optionen auf dem Markt sind Innenfilter und Außenfilter – doch welches System ist das bessere für Ihre Bedürfnisse? In diesem ausführlichen Vergleich beleuchten wir alle Aspekte, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen werden.
Grundlagen der Aquarium-Filterung
Bevor wir die beiden Filtersysteme direkt vergleichen, ist es wichtig zu verstehen, was ein guter Aquariumfilter eigentlich leisten muss. Jedes effektive Filtersystem sollte drei wesentliche Reinigungsstufen abdecken:
1. Mechanische Filterung: Entfernt sichtbare Partikel wie Futterreste, Pflanzenteile und Fischkot.
2. Biologische Filterung: Ermöglicht nützlichen Bakterien das Umwandeln von giftigen Stickstoffverbindungen (Ammoniak, Nitrit) in weniger schädliches Nitrat.
3. Chemische Filterung: Entfernt gelöste Schadstoffe und Verfärbungen durch spezielle Filtermedien wie Aktivkohle.
Sowohl Innenfilter als auch Außenfilter können diese Anforderungen erfüllen – allerdings mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, die wir nun im Detail analysieren werden.
Innenfilter: Kompakt und anfängerfreundlich
Wie der Name schon verrät, werden Aquarium Innenfilter direkt im Becken installiert. Sie sind bei Einsteigern besonders beliebt und kommen häufig in kleineren bis mittleren Aquarien zum Einsatz.
Empfohlene Produkte zu Aquarium Innenfilter
Vorteile von Innenfiltern
Einfache Installation: Innenfilter lassen sich buchstäblich in Minuten einrichten. Sie werden einfach mit Saugnäpfen an der Innenwand befestigt, an den Strom angeschlossen und schon kann es losgehen. Diese Benutzerfreundlichkeit macht sie ideal für Aquaristik-Neulinge.
Kostengünstig: Im Vergleich zu Außenfiltern sind Innenfilter in der Anschaffung deutlich günstiger. Qualitätsmodelle für kleinere Becken sind bereits ab 15-20 Euro erhältlich.
Platzsparend: Da sie sich im Aquarium befinden, benötigen Innenfilter keinen zusätzlichen Platz außerhalb des Beckens – ideal für Wohnungen mit begrenztem Raum oder wenn das Aquarium nicht direkt neben einem Schrank steht.
Direkte Strömung: Innenfilter erzeugen eine sichtbare Wasserströmung, was für manche Fischarten vorteilhaft sein kann und zur Sauerstoffanreicherung beiträgt.
Nachteile von Innenfiltern
Begrenzte Filterkapazität: Die kompakte Bauweise bedeutet weniger Platz für Filtermaterialien. Dies führt zu einer geringeren Filterleistung im Vergleich zu Außenfiltern und macht häufigere Reinigungen notwendig.
Empfohlene Produkte zu Aquarium Filtermaterial
Optische Beeinträchtigung: Der Filter ist im Aquarium sichtbar und kann das ästhetische Gesamtbild stören – besonders in Aquascaping-Becken, wo Naturästhetik im Vordergrund steht.
Geeignet für kleinere Becken: Für Aquarien über 150-200 Liter stoßen die meisten Innenfilter an ihre Leistungsgrenzen und können die notwendige Wassermenge nicht mehr effizient filtern.
Wartung bedeutet Eingriff ins Aquarium: Jede Filterreinigung erfordert einen Eingriff ins Becken, was zusätzlichen Stress für die Fische bedeuten kann.
Außenfilter: Leistungsstark und effizient
Außenfilter werden außerhalb des Aquariums platziert und sind über Schläuche mit dem Becken verbunden. Sie pumpen das Wasser aus dem Aquarium in den Filter, reinigen es dort und führen es anschließend zurück ins Becken.
Empfohlene Produkte zu Aquarium Außenfilter
Vorteile von Außenfiltern
Überlegene Filterleistung: Außenfilter bieten deutlich mehr Volumen für Filtermaterial. Dies ermöglicht eine effektivere biologische Filterung und längere Intervalle zwischen den Reinigungen. Für ein stabiles biologisches Gleichgewicht ist diese erweiterte Kapazität ein entscheidender Vorteil, wie auch in unserem Artikel Beste Außenfilter für klares Wasser ausführlich erläutert wird.
Vielseitigkeit bei Filtermedien: Die großen Filterkammern ermöglichen eine individuelle Zusammenstellung verschiedener Filtermaterialien je nach spezifischen Anforderungen des Aquariums. Von mechanischen Vorfiltern über verschiedene Biomedien bis hin zu Spezialsubstanzen für chemische Filterung – alles findet Platz.
Unsichtbar im Aquarium: Da der Filter außerhalb des Beckens platziert wird, bleibt das Erscheinungsbild des Aquariums ungestört. Lediglich Ein- und Auslauf sind sichtbar und können geschickt kaschiert werden.
Ideal für größere Becken: Außenfilter sind in verschiedenen Größen und Leistungsklassen erhältlich und eignen sich hervorragend für Aquarien ab 100 Litern aufwärts. Selbst für sehr große Becken mit 500 Litern und mehr gibt es passende Modelle.
Nachteile von Außenfiltern
Höhere Anschaffungskosten: Qualitäts-Außenfilter beginnen preislich meist ab 60-80 Euro und können je nach Größe und Ausstattung deutlich teurer sein.
Komplexere Installation: Die Einrichtung eines Außenfilters erfordert mehr Zeit und Sorgfalt. Schläuche müssen angeschlossen, das System entlüftet und auf Dichtigkeit geprüft werden.
Platzbedarf: Außenfilter benötigen Platz außerhalb des Aquariums, typischerweise im darunterliegenden Schrank. Dies muss bei der Planung berücksichtigt werden.
Potentielles Risiko: Bei undichten Stellen oder Schlauchproblemen besteht die Gefahr von Wasseraustritt. Moderne Modelle verfügen allerdings über Sicherheitssysteme, die dieses Risiko minimieren.
Direkter Vergleich: Welches Filtersystem passt zu Ihnen?
Um die Entscheidung zwischen Innenfilter und Außenfilter zu erleichtern, betrachten wir nun verschiedene Szenarien und Anforderungen:
Aquariumgröße als Entscheidungsfaktor
Für Nano-Aquarien bis 60 Liter sind Innenfilter meist die bessere Wahl. Sie nehmen weniger wertvollen Platz im Becken ein und bieten für diese Größe ausreichende Filterleistung.
Bei mittleren Becken von 60-150 Litern hängt die Entscheidung von anderen Faktoren ab: Besatzdichte, verfügbarer Platz und Budget spielen hier eine wichtige Rolle. Beide Systeme können funktionieren.
Für große Aquarien ab 150 Litern sind Außenfilter praktisch alternativlos. Die notwendige Filterleistung lässt sich mit Innenfiltern kaum realisieren, ohne dass diese unverhältnismäßig viel Platz im Becken einnehmen würden.
Besatzdichte und Fischarten
Bei hoher Besatzdichte oder messereichem Besatz wie Cichliden oder Goldfischen ist die überlegene biologische Filterleistung von Außenfiltern ein entscheidender Vorteil. Die größere Menge an Filtermaterial kann die erhöhte organische Belastung besser bewältigen.
Für empfindliche Fischarten mit speziellen Wasseranforderungen bieten Außenfilter mehr Möglichkeiten zur gezielten Wasseraufbereitung durch verschiedene Spezialmedien.
Bei strömungsliebenden Fischarten können spezialisierte Innenfilter mit einstellbarer Strömungsrichtung und -stärke Vorteile bieten. Alternativ lassen sich bei Außenfiltern entsprechende Düsen oder zusätzliche Strömungspumpen installieren.
Pflegeaufwand und Wartungsfreundlichkeit
Innenfilter müssen aufgrund ihres geringeren Volumens häufiger gereinigt werden, typischerweise alle 2-4 Wochen. Die Reinigung selbst ist jedoch unkompliziert.
Außenfilter benötigen weniger häufige Wartung, meist alle 2-3 Monate. Der Reinigungsvorgang ist allerdings aufwändiger und nimmt mehr Zeit in Anspruch. Die Vorteile der selteneren Reinigung werden in unserem Artikel Sauberes Wasser für gesunde Fische näher beleuchtet.
Wichtig zu beachten ist: Bei beiden Filtersystemen sollte niemals das gesamte Filtermaterial gleichzeitig gereinigt werden, um die lebenswichtigen Bakterienkulturen zu erhalten!
Hybridlösungen und Alternativen
Neben der klassischen Entweder-oder-Entscheidung gibt es auch kombinierte Ansätze:
Doppelte Filterung: Manche Aquarianer nutzen einen Außenfilter für die Hauptfilterung und einen kleinen Innenfilter für zusätzliche Strömung oder spezielle Aufgaben wie die Integration eines CO2-Diffusors.
Hamburger Mattenfilter (HMF): Diese kostengünstige Alternative nutzt eine großflächige Filtermatte und eine Pumpe, um eine exzellente biologische Filterung zu erzielen.
Bodenfilter: Arbeiten mit einer Kiesschicht und darunter liegenden Filterrohren. Sie sind wartungsarm, aber aufwändig in der Installation.
Fazit: Die richtige Wahl treffen
Die Entscheidung zwischen Innenfilter und Außenfilter hängt letztlich von Ihren spezifischen Bedürfnissen ab:
Wählen Sie einen Innenfilter, wenn:
– Sie ein kleineres Aquarium betreiben
– Sie ein begrenztes Budget haben
– Die einfache Installation und Wartung im Vordergrund stehen
– Kein Platz für einen Außenfilter vorhanden ist
Entscheiden Sie sich für einen Außenfilter, wenn:
– Ihr Aquarium über 100 Liter fasst
– Sie eine optimale Wasserqualität anstreben
– Das natürliche Erscheinungsbild des Beckens wichtig ist
– Sie seltener Wartungsarbeiten durchführen möchten
Unabhängig von Ihrer Entscheidung gilt: Ein hochwertiges Filtersystem ist eine Investition in die Gesundheit Ihrer Fische und die Stabilität Ihres Aquariums. Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl und scheuen Sie sich nicht, in Qualität zu investieren – es wird sich durch weniger Probleme und gesündere Aquarienbewohner auszahlen.







