Selbstgemachtes Fischfutter für Aquarienfische
Die Ernährung von Aquarienfischen ist ein entscheidender Faktor für deren Gesundheit, Farbenpracht und Lebensdauer. Während im Handel eine Vielzahl von Futtermitteln erhältlich ist, entdecken immer mehr Aquarianer die Vorteile von selbstgemachtem Fischfutter. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Herstellung von eigenem Fischfutter, dessen Vorteile und praktische Rezepte für verschiedene Fischarten.
Warum selbstgemachtes Fischfutter eine gute Alternative ist
Kommerzielle Futtermittel bieten zwar Bequemlichkeit, doch selbstgemachtes Fischfutter bringt entscheidende Vorteile mit sich. Es ermöglicht eine vollständige Kontrolle über die Inhaltsstoffe, was besonders bei Fischen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen wichtig ist. Zudem können Sie sicherstellen, dass keine künstlichen Konservierungsstoffe oder Farbstoffe enthalten sind.
Ein weiterer großer Vorteil ist die Kosteneffizienz. Während hochwertige Premium-Fischfutter im Handel oft teuer sind, können Sie durch Selbstherstellung langfristig Geld sparen. Besonders für Aquarianer mit mehreren Becken oder vielen Fischen macht sich dieser Kostenvorteil schnell bemerkbar.
Nicht zuletzt bietet die Herstellung eigenen Futters auch die Möglichkeit, auf die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Fischarten einzugehen. Während manche Arten überwiegend pflanzliche Kost benötigen, sind andere auf proteinreiche Nahrung angewiesen. Mit selbstgemachtem Futter können Sie diese unterschiedlichen Anforderungen perfekt bedienen.
Grundlegende Zutaten für selbstgemachtes Fischfutter
Die Basis für gutes selbstgemachtes Fischfutter bilden qualitativ hochwertige Zutaten. Je nach Fischart variieren die benötigten Nährstoffe, doch einige Grundzutaten sind universell einsetzbar:
Proteinquellen sind essentiell für das Wachstum und die Gesundheit der meisten Fischarten. Hierzu eignen sich:
- Garnelen oder Garnelenpulver
- Fischfilet (gekocht und fein gehackt)
- Muschelfleisch
- Rinderherzstücke (für fleischfressende Arten)
Für pflanzliche Komponenten, die besonders für Herbivore wichtig sind, eignen sich:
- Spinat (blanchiert)
- Erbsen (gekocht und geschält)
- Zucchini
- Spirulina-Pulver
Als Bindemittel für die Futtermasse dient meist Lebensmittel-Gelatine, die hilft, die Zutaten zu einer festen, wasserlöslichen Masse zu verbinden. Für zusätzliche Nährstoffe können Vitaminkomplexe für Fische hinzugefügt werden.
Rezepte für selbstgemachtes Fischfutter
Im Folgenden stellen wir drei bewährte Rezepte für selbstgemachtes Fischfutter vor, die sich an unterschiedlichen Ernährungstypen orientieren.
Grundrezept für Allesfresser
Dieses ausgewogene Rezept eignet sich für die meisten Süßwasserfische wie Guppys, Platys oder Schwertträger:
– 100g gekochte Garnelen, fein püriert
– 50g blanchierter Spinat
– 50g gekochte Erbsen
– 1 EL Spirulina-Pulver
– 10g Haferflocken (gemahlen)
– 7 Blätter Gelatine
Die festen Zutaten werden fein püriert und vermischt. Die Gelatine wird nach Packungsanweisung vorbereitet und mit der Masse vermengt. Anschließend wird alles in eine flache Form gegossen und im Kühlschrank festwerden lassen. Nach dem Aushärten kann das Futter in kleine Stücke geschnitten und portionsweise eingefroren werden.
Proteinreiches Futter für Fleischfresser
Für carnivore Arten wie Buntbarsche oder kleine Raubfische ist dieses Rezept ideal:
– 150g mageres Fischfilet oder Rinderherz
– 50g Garnelen
– 1 EL Lebertran
– 1 Vitamin-B-Komplex-Tablette (zerkleinert)
– 10 Blätter Gelatine
Die Zubereitung erfolgt analog zum Grundrezept. Dieses Futter ist besonders nährstoffreich und sollte sparsam verfüttert werden.
Pflanzliches Futter für Herbivore
Für pflanzenfressende Fische wie viele Welsarten oder bestimmte Buntbarsche:
– 100g Zucchini
– 50g Spinat
– 30g Erbsen
– 2 EL Spirulina-Pulver
– 1 EL Nori-Algenblätter (zerkleinert)
– 8 Blätter Gelatine
Auch hier erfolgt die Zubereitung wie beim Grundrezept. Dieses Futter ist besonders reich an pflanzlichen Nährstoffen und Ballaststoffen.
Tipps zur Aufbewahrung von selbstgemachtem Fischfutter
Die richtige Lagerung ist entscheidend für die Haltbarkeit und Qualität des selbstgemachten Futters. Im Kühlschrank hält sich das fertige Futter etwa 3-4 Tage. Für längere Aufbewahrung empfiehlt sich das Einfrieren in kleinen Portionen, beispielsweise in Eiswürfelformen.
Vor dem Verfüttern sollten die Portionen schonend auftauen – idealerweise im Kühlschrank, nicht bei Zimmertemperatur, um Bakterienwachstum zu vermeiden. Selbstgemachtes Fischfutter ohne Konservierungsstoffe ist anfälliger für Verderb, daher sollten Sie stets auf Anzeichen von Schimmel oder ungewöhnlichen Geruch achten.
Ein weiterer praktischer Tipp: Beschriften Sie die eingefrorenen Portionen mit Datum und Rezeptur, um den Überblick zu behalten und eine abwechslungsreiche Ernährung zu gewährleisten.
Ergänzung zur kommerziellen Ernährung
Selbstgemachtes Fischfutter sollte idealerweise als Ergänzung zur kommerziellen Ernährung gesehen werden. Wie in unserem Artikel Die richtige Fischnahrung im Überblick beschrieben, bieten auch kommerzielle Futtermittel wichtige Nährstoffe in ausgewogenen Verhältnissen. Eine Kombination aus beidem stellt sicher, dass Ihre Fische optimal versorgt sind.
Besonders Anfänger in der Futterzubereitung sollten schrittweise vorgehen und zunächst das selbstgemachte Futter als Ergänzung anbieten. So können Sie beobachten, wie Ihre Fische darauf reagieren und gegebenenfalls die Rezeptur anpassen.
Vorteile von natürlichen Futterquellen
Neben selbstgemachtem Futter bietet auch die Zucht von Lebendfutter zahlreiche Vorteile. Wie in unserem Beitrag Natürliche Ernährung für Aquarienbewohner ausführlich erläutert, sind Wasserflöhe, Artemia oder Mückenlarven hervorragende Ergänzungen zur Ernährung von Aquarienfischen.
Eine Kombination aus selbstgemachtem Futter, qualitativ hochwertigem Trockenfutter und gelegentlichem Lebendfutter bietet Ihren Fischen eine optimale Nährstoffversorgung und sorgt für Abwechslung – ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden vieler Fischarten.
Fazit: Selbstgemachtes Fischfutter als liebevolle Alternative
Die Herstellung von eigenem Fischfutter mag zunächst aufwendig erscheinen, bietet jedoch zahlreiche Vorteile für Ihre Aquarienbewohner und für Sie als Aquarianer. Die vollständige Kontrolle über Inhaltsstoffe, die Möglichkeit zur individuellen Anpassung an die Bedürfnisse Ihrer Fische und die langfristige Kostenersparnis machen selbstgemachtes Fischfutter zu einer lohnenswerten Alternative.
Mit den vorgestellten Rezepten haben Sie einen guten Ausgangspunkt, um eigene Variationen zu entwickeln und auf die speziellen Bedürfnisse Ihrer Fische einzugehen. Beobachten Sie das Fressverhalten Ihrer Aquarienbewohner genau und passen Sie die Rezepturen entsprechend an – so werden Sie schnell zum Experten für die perfekte Fischernährung.
Ihre Aquarienfische werden es Ihnen mit leuchtenden Farben, aktivem Verhalten und robuster Gesundheit danken – die schönste Belohnung für jeden engagierten Aquarianer.







