Natürliche Ernährung für Aquarienbewohner
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Lebendiges Fischfutter: Natürliche Ernährung für Aquarienfische

Die Ernährung von Aquarienfischen ist ein entscheidender Faktor für ihre Gesundheit, Farbenpracht und ihr natürliches Verhalten. Während verschiedene Futtervarianten wie Trockenfutter und Frostfutter ihre Berechtigung haben, bietet lebendiges Fischfutter einen unvergleichlichen Mehrwert für Ihre Unterwasserbewohner. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Lebendfutter eine Bereicherung für Ihr Aquarium darstellt und wie Sie es richtig einsetzen können.

Warum lebendiges Fischfutter den Unterschied macht

Die natürliche Ernährung von Fischen in freier Wildbahn besteht hauptsächlich aus lebenden Organismen. Durch das Anbieten von lebendigem Fischfutter im heimischen Aquarium können Sie diesen natürlichen Ernährungskreislauf nachahmen. Die Bewegungsmuster lebender Futtertiere stimulieren den Jagdinstinkt Ihrer Fische und fördern so ihr artgerechtes Verhalten.

Darüber hinaus enthält Lebendfutter alle Nährstoffe in ihrer ursprünglichen Form und Zusammensetzung. Anders als bei industriell verarbeiteten Futtersorten bleiben sämtliche Enzyme, Vitamine und essentielle Fettsäuren vollständig erhalten. Dies ist besonders wichtig für Jungfische und Zuchtpaare, die einen erhöhten Nährstoffbedarf haben.

Die beliebtesten Arten von lebendigem Fischfutter

Artemia (Salzwasserkrebschen)

Artemia-Nauplien gehören zu den meistverwendeten Lebendfutterarten in der Aquaristik. Diese frisch geschlüpften Salzwasserkrebschen sind besonders proteinreich und eignen sich hervorragend für Jungfische und kleinere Aquarienbewohner. Die Zucht von Artemia ist auch für Einsteiger relativ einfach möglich mit einem speziellen Artemia-Zuchtset.

Um Artemia zu züchten, werden die Zysten (Dauereier) in Salzwasser mit einer Dichte von etwa 20-35g Salz pro Liter angesetzt. Nach 24-48 Stunden schlüpfen bei guter Belüftung und Temperaturen von 25-28°C die Nauplien. Diese können dann mit einem feinen Futtersieb abgefischt und verfüttert werden.

Wasserflöhe (Daphnien)

Wasserflöhe sind ein weiteres wertvolles lebendiges Fischfutter. Sie enthalten viele Carotinoide, die die Farbenpracht Ihrer Fische verstärken können. Besonders für mittelgroße Aquarienfische stellen sie eine hervorragende Nahrungsquelle dar.

Wasserflöhe können in separaten Behältern gezüchtet werden. Als Nahrung dienen ihnen Mikroalgen, die durch Zugabe von organischem Material wie Hefe oder speziellen Algennährstoffen gefördert werden können. Eine regelmäßige Wasserfloh-Kultur kann eine kontinuierliche Versorgung mit hochwertigem Lebendfutter sicherstellen.

Mückenlarven

Rote und weiße Mückenlarven sind bei vielen Zierfischen sehr beliebt. Sie sind besonders nährstoffreich und können selbst wählerische Fische zum Fressen animieren. Während die Zucht von Mückenlarven zu Hause etwas aufwendiger ist, können sie in Fachgeschäften oder online erworben werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass Mückenlarven aus natürlichen Gewässern Krankheitserreger übertragen können. Daher sollten Sie nur kontrolliert gezüchtete Mückenlarven verwenden oder wilde Exemplare vor dem Verfüttern gründlich spülen und kurz in Salzwasser baden.

Mikroorganismen: Infusorien und Rädertierchen

Für sehr kleine Jungfische und Garnelen sind Infusorien und Rädertierchen das ideale Startfutter. Diese winzigen Lebewesen können leicht in einem Glas mit etwas Wasser und organischem Material wie einem Salatblatt oder einer Bananenschale gezüchtet werden. Nach einigen Tagen bei Raumtemperatur und guter Beleuchtung entwickelt sich eine reichhaltige Mikroorganismen-Kultur.

Die eigene Zucht von lebendigem Fischfutter

Die Zucht von Lebendfutter mag anfänglich kompliziert erscheinen, ist aber mit etwas Übung durchaus machbar und kann sogar zu einem spannenden Hobby werden. Für Einsteiger empfiehlt sich zunächst die Artemien-Zucht, da diese relativ einfach und platzsparend ist.

Für fortgeschrittene Aquarianer lohnt sich die Einrichtung eines kleinen Futterzuchtsystems mit verschiedenen Kulturen. Ein solches System könnte aus mehreren kleinen Behältern bestehen, die jeweils mit einer anderen Futterart besetzt sind.

Die Vorteile der eigenen Zucht sind vielfältig:

  • Kontinuierliche Verfügbarkeit von frischem Lebendfutter
  • Kosteneinsparung gegenüber dem regelmäßigen Kauf
  • Kontrolle über die Qualität und Hygiene
  • Anpassungsmöglichkeit an die spezifischen Bedürfnisse der eigenen Fische

Richtige Anwendung von lebendigem Fischfutter im Aquarium

Bei der Verfütterung von Lebendfutter sollten einige wichtige Punkte beachtet werden:

Dosierung: Geben Sie nur so viel Lebendfutter in das Aquarium, wie die Fische innerhalb kurzer Zeit fressen können. Nicht gefressene Organismen können absterben und die Wasserqualität beeinträchtigen.

Spülen: Lebendfutter sollte vor dem Einbringen ins Aquarium kurz abgespült werden, um mögliche Verunreinigungen zu entfernen. Hierfür eignet sich ein feines Futtersieb.

Abwechslung: Lebendiges Fischfutter sollte Teil einer abwechslungsreichen Ernährung sein. Eine Kombination aus Lebendfutter, Frostfutter und hochwertigem Trockenfutter gewährleistet eine optimale Nährstoffversorgung.

Hygiene: Achten Sie auf eine hygienische Handhabung der Futterkulturen, um die Einschleppung von Krankheitserregern zu vermeiden. Regelmäßige Kontrollen und sauberes Arbeiten sind dabei essenziell.

Lebendiges Fischfutter und seine Bedeutung für verschiedene Fischarten

Nicht alle Fischarten reagieren gleich auf Lebendfutter. Während Buntbarsche, Salmler und viele Labyrinthfische mit Begeisterung auf bewegliche Beute reagieren, bevorzugen manche Welsarten und bodenorientierte Fische Futter, das zu Boden sinkt.

Besonders wertvoll ist lebendiges Fischfutter für:

Zuchttiere: Die nährstoffreiche Zusammensetzung von Lebendfutter fördert die Laichbereitschaft und verbessert die Qualität des Laichs.

Jungfische: Frisch geschlüpfte Fischbrut ist auf winzige Nahrungspartikel angewiesen. Infusorien und frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien sind hier ideal.

Neu eingesetzte Fische: Scheue oder gestresste Neuankömmlinge können durch das natürliche Bewegungsmuster von Lebendfutter zum Fressen animiert werden.

Farbenpracht: Die natürlichen Farbstoffe in Lebendfutterorganismen können die Farbintensität vieler Zierfische deutlich verbessern.

Fazit: Lebendiges Fischfutter als Schlüssel zur optimalen Fischpflege

Lebendiges Fischfutter stellt eine wertvolle Ergänzung zu herkömmlichen Futtermitteln dar. Es fördert nicht nur die Gesundheit und das natürliche Verhalten Ihrer Aquarienbewohner, sondern kann auch für Sie als Aquarianer zu einer interessanten Erweiterung des Hobbys werden.

Auch wenn die Zucht und Handhabung von Lebendfutter anfänglich etwas Übung erfordert, werden Sie durch die positiven Auswirkungen auf Ihre Fische belohnt werden. Lebhafteres Verhalten, intensivere Farben und eine erhöhte Zuchtbereitschaft sind nur einige der möglichen Vorteile.

Beginnen Sie am besten mit einfach zu handhabenden Futtertieren wie Artemia und erweitern Sie Ihr Repertoire schrittweise. Mit der Zeit werden Sie feststellen, welche Lebendfutterarten bei Ihren speziellen Fischarten besonders gut ankommen und wie Sie diese optimal in den Speiseplan integrieren können.

Ihre Aquarienbewohner werden es Ihnen mit Vitalität, Farbenpracht und natürlichem Verhalten danken – ganz so, wie es die Natur vorgesehen hat.

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