Wasserpflanzen für Anfänger: 10 robuste Arten
Wer sein Aquarium mit lebendigen Pflanzen ausstatten möchte, steht als Anfänger oft vor einer Herausforderung. Welche Aquariumpflanzen für Anfänger eignen sich besonders gut? Was sollte man beachten, und wie gelingt der Einstieg in die grüne Unterwasserwelt? Dieser Ratgeber stellt die zehn robustesten und pflegeleichtesten Wasserpflanzen vor, die auch Einsteigern Erfolgserlebnisse garantieren.
Warum lebende Aquariumpflanzen für Anfänger wichtig sind
Bevor wir uns den einzelnen Pflanzenarten zuwenden, lohnt ein Blick auf die Vorteile echter Wasserpflanzen. Im Gegensatz zu Kunststoffpflanzen erfüllen lebende Aquariumpflanzen für Anfänger wichtige biologische Funktionen:
Echte Pflanzen produzieren Sauerstoff, bauen Schadstoffe ab und bieten Fischen natürliche Verstecke sowie Laichplätze. Sie tragen entscheidend zum biologischen Gleichgewicht bei, indem sie mit Algen um Nährstoffe konkurrieren und so das Algenwachstum eindämmen. Zudem schaffen sie eine naturnahe Atmosphäre, die das Wohlbefinden der Fische fördert.
Mit den richtigen Arten gelingt der Einstieg in die Pflanzenaquaristik problemlos – selbst ohne grünen Daumen. Die folgenden zehn pflegeleichte Wasserpflanzen verzeihen Anfängerfehler und bereichern jedes Aquarium mit Farbe und Struktur.
Die Top 10 Aquariumpflanzen für Einsteiger
1. Javafarn (Microsorum pteropus)
Der Javafarn zählt zu den unverwüstlichsten Aquariumpflanzen für Anfänger überhaupt. Seine robusten, dunkelgrünen Wedel wachsen langsam, brauchen kaum Pflege und vertragen sogar temporäre Vernachlässigung. Besonders praktisch: Javafarn wird nicht im Bodengrund eingepflanzt, sondern auf Dekorationsmaterialien wie Aquarium Wurzeln oder Steinen befestigt.
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Um ihn zu fixieren, kann man ihn einfach mit Baumwollfäden oder speziellen Pflanzenbindern an der Dekoration festbinden. Nach einigen Wochen heftet er sich mit seinen Haftwurzeln selbständig fest. Er gedeiht bei schwacher bis mittlerer Beleuchtung und benötigt keine CO₂-Düngung – ideal für Anfänger.
2. Anubias (Anubias barteri)
Anubias-Arten gehören zu den langsamwüchsigen, aber äußerst robusten Pflanzen, die selbst in schlecht beleuchteten Becken überleben. Ihre ledrigen, dunkelgrünen Blätter trotzen sogar Pflanzen fressenden Fischen und Garnelen. Wie der Javafarn wird auch Anubias auf Dekoration befestigt und nicht in den Bodengrund gesetzt.
Die verschiedenen Varianten wie Anubias nana oder Anubias barteri var. ‚Coffeefolia‘ bieten gestalterische Vielfalt. Wer eine natürliche Unterwasserwelt nachbilden möchte, kommt an dieser pflegeleichten Schönheit nicht vorbei.
3. Javamoos (Taxiphyllum barbieri)
Javamoos ist ein unkomplizierter Klassiker für Einsteiger. Es wächst unter nahezu allen Bedingungen und bildet dichte, weiche Polster. Ideal zur Begrünung von Steinen und Wurzeln verleiht es dem Aquarium einen naturnahen Look. Zudem bietet es Jungfischen und Garnelen hervorragende Verstecke.
Dieses Moos braucht weder spezielle Beleuchtung noch CO₂-Düngung und verzeiht auch wechselnde Wasserwerte. Gelegentliches Ausdünnen mit einer Wasserpflanzenschere ist die einzige Pflege, die es benötigt.
4. Wasserpest (Elodea)
Die schnellwachsende Wasserpest gilt als Starterplanze schlechthin. Sie wächst als Stängelpflanze im Bodengrund und bildet rasch üppige grüne Büschel. Durch ihr schnelles Wachstum nimmt sie überschüssige Nährstoffe auf und verhindert so Algenprobleme – besonders wertvoll in neu eingerichteten Aquarien.
Die Pflanze ist äußerst anspruchslos und gedeiht selbst unter einfachen Bedingungen. Bei guten Wachstumsbedingungen muss sie regelmäßig zurückgeschnitten werden, die Abschnitte können einfach neu eingepflanzt werden – kostenlose Vermehrung inklusive.
5. Cryptocorynen-Arten
Cryptocorynen, oft kurz „Crypts“ genannt, sind vielseitige Rosettenpflanzen, die sich ideal für den Vorder- und Mittelgrund eignen. Mit ihren unterschiedlichen Blattformen und -farben (von hellgrün bis rotbraun) setzen sie attraktive Akzente im Aquarium.
Arten wie Cryptocoryne wendtii oder Cryptocoryne beckettii sind besonders robust und verzeihen auch Anfängerfehler. Nach dem Einpflanzen benötigen sie eine Eingewöhnungszeit, in der sie oft ihre Blätter abwerfen („Cryptocorynen-Krankheit“). Keine Sorge – nach dieser Anpassungsphase treiben sie wieder neu aus und wachsen dann jahrelang zuverlässig.
6. Vallisneria (Schraubenvallisnerie)
Vallisneria-Arten eignen sich hervorragend als Hintergrundpflanzen. Ihre langen, grasartigen Blätter, die bis zur Wasseroberfläche reichen können, schaffen eine natürliche Kulisse und bieten Fischen willkommene Versteckmöglichkeiten.
Diese robuste Pflanze vermehrt sich durch Ausläufer und bildet mit der Zeit dichte Gruppen. Sie benötigt mäßige Beleuchtung und einen nährstoffreichen Bodengrund, kommt aber ohne CO₂-Zugabe aus. Für Anfänger ist besonders Vallisneria spiralis zu empfehlen, die in nahezu jedem Leitungswasser gedeiht.
7. Hornkraut (Ceratophyllum demersum)
Das Hornkraut ist eine schwimmende Stängelpflanze, die nicht eingepflanzt werden muss – ideal für Anfänger ohne speziellen Pflanzenbodengrund. Es wächst schnell, benötigt keine starke Beleuchtung und funktioniert als natürlicher Filter, der überschüssige Nährstoffe aufnimmt.
Mit seinen nadelartigen, quirlförmig angeordneten Blättern bildet es dichte Büschel, die Jungfischen und Garnelen Schutz bieten. Bei gutem Wachstum muss es gelegentlich ausgelichtet werden. Die abgeschnittenen Teile können einfach im Becken verbleiben, wo sie weiterwachsen.
8. Amazonas-Schwertpflanze (Echinodorus)
Die imposanten Echinodorus-Arten sind robuste Klassiker der Aquaristik. Mit ihren großen, dekorativen Blättern werden sie oft zum Blickfang im Becken. Besonders für Anfänger geeignet sind Echinodorus bleheri und Echinodorus ‚Rose‘, die auch unter einfachen Bedingungen gedeihen.
Diese Pflanzen bevorzugen einen nährstoffreichen Bodengrund und mittlere bis starke Beleuchtung. Ein Aquarium Dünger fördert ihr Wachstum und ihre Farbenpracht. Mit ihren tiefen Wurzeln stabilisieren sie den Bodengrund und bieten eine perfekte Ergänzung zu geeignetem Substrat für Unterwassergärten.
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9. Wasserkelch (Cryptocoryne beckettii)
Der Wasserkelch ist eine mittelgroße Cryptocoryne-Art, die sich durch besondere Robustheit auszeichnet. Seine attraktiven, leicht gewellten Blätter können je nach Lichtverhältnissen von grün bis rotbraun variieren und setzen so farbliche Akzente im Aquarium.
Diese Aquariumpflanzen für Anfänger bevorzugen einen nährstoffreichen Bodengrund, kommen aber mit mittlerer Beleuchtung und ohne CO₂-Düngung aus. Nach dem Einpflanzen brauchen sie etwas Zeit zur Eingewöhnung, wachsen dann aber jahrelang stabil.
10. Mooskugeln (Cladophora aegagropila)
Mooskugeln, auch „Marimo“ genannt, sind keine echten Moose, sondern eine besondere Algenart. Sie bilden perfekte grüne Kugeln, die frei im Aquarium platziert werden können – keine Einpflanzung nötig. Ihr langsames Wachstum und ihre anspruchslose Natur machen sie zu idealen Begleitern für Anfänger.
Mooskugeln brauchen nur gelegentliches Drehen und Abspülen, um ihre Form zu bewahren. Sie gedeihen bei schwacher bis mittlerer Beleuchtung und bieten eine ungewöhnliche Dekoration, die besonders in naturnahen Aquascapes oder japanisch inspirierten Einrichtungen zur Geltung kommt.
Grundlagen für erfolgreiche Aquariumpflanzen als Anfänger
Für ein gutes Gedeihen der vorgestellten Aquariumpflanzen für Anfänger sind einige Grundvoraussetzungen wichtig:
Beleuchtung: Auch robuste Pflanzen benötigen Licht. Eine LED-Aquarienbeleuchtung mit 0,5 bis 1 Watt pro Liter Wasser reicht für die genannten Arten aus. Eine Beleuchtungsdauer von 8-10 Stunden täglich ist ideal.
Substrat: Ein nährstoffreicher Bodengrund unterstützt das Pflanzenwachstum erheblich. Für Anfänger eignen sich fertige Pflanzen Bodengrund Aquarium-Produkte, die bereits alle wichtigen Nährstoffe enthalten.
Düngung: Auch wenn die vorgestellten Pflanzen genügsam sind, fördern Flüssigdünger ihr Wachstum und ihre Farbintensität. Für Anfänger empfehlen sich Komplettdünger, die einmal wöchentlich dosiert werden.
Wasserwerte: Die meisten robusten Aquarienpflanzen tolerieren ein breites Spektrum an Wasserwerten. Ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 sowie eine mittlere Wasserhärte sind für die vorgestellten Arten optimal.
Fazit: Der grüne Start ins Aquarium-Hobby
Mit den vorgestellten Aquariumpflanzen für Anfänger steht einem erfolgreichen Einstieg in die bepflanzte Aquaristik nichts im Wege. Sie verzeihen Anfängerfehler und belohnen mit gesundem Wachstum und natürlicher Schönheit. Besonders empfehlenswert ist die Kombination verschiedener Arten: Anubias und Javafarn auf Dekoration, Cryptocorynen im Mittelgrund und Vallisnerien im Hintergrund bilden bereits ein ansprechendes Grundgerüst.
Beginnen Sie mit wenigen Arten und erweitern Sie Ihre Sammlung schrittweise. So können Sie Erfahrungen sammeln und sich allmählich auch an anspruchsvollere Pflanzenarten wagen. Ein bepflanztes Aquarium ist ein lebendiges Ökosystem, das sich ständig entwickelt und mit jedem Tag schöner wird – eine Quelle der Freude und Entspannung für jeden Aquaristik-Fan.
Wer diese robusten Pflanzen pflegt und die grundlegenden Bedürfnisse beachtet, wird bald feststellen: Auch als Anfänger kann man einen prächtigen Unterwassergarten erschaffen, der sowohl den Fischen als auch dem Betrachter Freude bereitet.







